Dekanatssynode hat getagt
Die Dekanatssynode hat in Ober-Ramstadt getagt und sich unter anderem mit Finanzthemen beschäftigt. Pfarrerin Astrid Maria Horn berichtete über den Start der Kasualagentur "FEST im Leben". Pfarrerin Nicola Bültermann-Bieber wurde als neues Mitglied in den Dekanatssynodalvorstand gewählt. Hier ein ausführlicher Bericht über die Synode.
30.09.2024
Kirche im Aufbruch sein
Dekanatssynode befasst sich mit Finanzen und Agentur „FEST im leben“
Rund 70 Synodale nahmen am 27. September an der Synode in Ober-Ramstadt teil. Angesichts der „bedrohlichen weltpolitischen Lage“, dem – wie es ein Politikwissenschaftler ausgedrückt hatte – „Tiefpunkt des deutschen Parlamentarismus“ in Erfurt und der „nicht gerade bequemen Lage der Kirche“ wurde auf Beispiele guter und ermutigender Arbeit der Kirche hingewiesen. Dekan Dr. Raimund Wirth ermutigte zur Mitarbeit bei einer Kampagne zur Stärkung der Demokratie im Vorfeld der Bundestagswahl 2025 ein, die das Dekanat zurzeit vorbereitet.
Pfarrerin Astrid Maria Horn stellte die vom Stellvertretenden Dekan Sven Sabary initiierte neue Agentur „FEST im Leben“ vor, die durch ein Team von Ehren- und Hauptamtlichen kirchliche und diakonische Angebote bedarfsorientiert in die Gesellschaft hineintragen will. Ein erstes Projekt war ein Gottesdienst zum Übergang in den Ruhestand auf einem öffentlichen Platz in Darmstadt. Aktuell in Planung sind Beiträge zum Darmstädter Weihnachtsmarkt. Aktionen wie „einfach heiraten“ und ein „Tischgespräch“ sollen im nächsten Jahr folgen. Eine Besonderheit von „FEST im Leben“ ist die Verbindung zur Diakonie.
Auf der Tagesordnung standen auch Finanzthemen. Fast drei Jahre nach der Fusion der früheren Dekanate Darmstadt-Land und Darmstadt-Stadt beschloss die Dekanatssynode einheitliche und vereinfachte Regelungen. Im Bereich der Kirchenmusik wurde ein Ausgleich zwischen Nachbarschaftsräumen (so der Titel der regionalen Verbünde mehrerer benachbarter Kirchengemeinden) mit und ohne hauptamtlichen Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusikern festgelegt. Eine einheitliche Förderung mit 4.000 Euro jährlich eröffnet auch den Nachbarschaftsräumen ohne hauptamtliche Kirchenmusik Gestaltungsmöglichkeiten. Außerdem stellte die Synode weitere Mittel für besondere kirchenmusikalische Projekte zur Verfügung.
Auch die Verteilung des Finanzausgleichs von jährlich rund 120.000 Euro wurde neu geregelt. Diese Mittel dienen dazu, besondere Aktivitäten in Nachbarschaftsräumen und im Dekanat zu fördern.
Die Nachbarschaftsräume erhalten aus der entsprechenden Rücklage einen einmaligen pauschalen Zuschuss zur eigenverantwortlichen Verwendung für die Fahrten mit Jugendlichen. Darüber hinaus wurde auch auf weitere Zuschussmöglichkeiten verwiesen.
Schließlich wurde im Finanzbereich der Investitionshaushalt für Baumaßnahmen an kirchlichen Gebäuden in der Stadt Darmstadt in Höhe von 1.285.576 Euro beschlossen.
Pfarrerin Nicola Bültermann-Bieber wurde einstimmig als nachrückendes Mitglied in den Dekanatssynodalvorstand gewählt. Sie ist seit zwölf Jahren Gemeindepfarrerin in Ober-Ramstadt. Außerdem wurde der 52-jährige Jurist Tilo Weiße in Abwesenheit zum Stellvertreter des Kirchensynodalen Sebastian Wolf gewählt.
Der Stellvertretende Dekan Sven Sabary berichtete über die laufenden Sondierungsgespräche der Wissenschaftsstadt Darmstadt und der Agaplesion gAG im Blick auf eine mögliche Zusammenarbeit des Klinikums Darmstadt mit der Agaplesion Elisabethenstift gGmbH, an der das Dekanat als Minderheitsgesellschafter beteiligt ist. Sabary berichtet, dass laut der Agaplesion gAG für eine Zusammenarbeit von beiden Verhandlungspartnern noch zahlreiche Punkte zu klären sind. Auch in künftigen Strukturen soll die Seelsorge ihren Stellenwert haben und das diakonische Profil seinen Ausdruck finden.
Die Synode endete mit dem Schlusssegen von Propst Stephan Arras.